Weibliche Geschlechtsorgane
Die Organe, die der Fortpflanzung dienen, bezeichnet man als Geschlechtsorgane (Genitalorgane). Man unterscheidet die inneren Geschlechtsorgane und die äußeren Geschlechtsorgane.
Dr. med. Jürgen M. Maßling
Facharzt für Frauenheilkunde
Die Eierstöcke
Die Eierstöcke sind mandelförmige, paarig angelegte Organe. Sie haben zwei wichtige Funktionen:
- Die Bereitstellung von befruchtungsfähigen Eizellen
- Die Bildung der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron
Die Eierstöcke enthalten Eibläschen (Follikel), die aus der eigentlichen Eizelle und einer Zellhülle bestehen. Während des Menstruationszyklus reifen jeden Monat Follikel heran und produzieren Follikelhormone (Östrogene). Nach dem Eisprung verlässt eine reife Eizelle den Eierstock. Aus den Zellresten des gesprungenen Follikels entwickelt sich der Gelbkörper, der Gelbkörperhormone (vor allem Progesteron) bildet.
Die Eileiter
Die Eileiter sind, wie auch die Eierstöcke, paarig angelegt. Sie sind etwa 15 cm lange, bleistiftdicke Organe, die sich zu den Eierstöcken hin zu einem Fransentrichter erweitern. Die Eileiter dienen der Aufnahme der reifen Eizelle nach dem Eisprung. Dazu legt sich der Fransentrichter über den Eierstock und durch rhythmisches Zusammenziehen wird die Eizelle aufgenommen.
Der Eileiter ist mit Flimmerhärchen und Drüsenzellen ausgekleidet. Durch Muskelkontraktionen, die Bewegung der Härchen und das Drüsensekret wird der Eitransport zur Gebärmutter unterstützt. Die Eileiter sind zugleich der Ort der Befruchtung.
Die Gebärmutter
Die Eierstöcke sind mandelförmige, paarig angelegte Organe. Sie haben zwei wichtige Funktionen:
- Die Bereitstellung von befruchtungsfähigen Eizellen
- Die Bildung der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron
Die Gebärmutter ist ein etwa 7 cm langes birnenförmiges Hohlorgan. Bei Eintreten der Schwangerschaft nimmt sie die befruchtete Eizelle auf. In der Gebärmutter entwickelt sich das Kind bis zur Geburt.
Die Gebärmutter besitzt eine kräftige Muskelschicht, die sich während der Schwangerschaft der Größe der wachsenden Frucht anpasst. Während der Geburt kontrahiert die Muskelschicht (zieht sich zusammen). Dies sind die Wehen.
Die Gebärmutter ist innen mit einer Schleimhaut (dem Endometrium) ausgekleidet. Die Schleimhaut besteht aus einer Basisschicht und einer Funktionsschicht, die sich im Monatszyklus der Frau verändert. Nach jeder Regelblutung wächst sie und wird besser durchblutet, damit sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Bleibt die Befruchtung aus, wird die Schleimhaut mit der nächsten Regelblutung wieder abgestoßen.
Der Gebärmutterhals (Zervix)
Der Gebärmutterhals (Zervix) ist der nach unten verjüngte Teil der Gebärmutter. Er wird zur Scheide hin durch den äußeren Muttermund und zum Gebärmutterkörper hin durch den inneren Muttermund begrenzt. Ein zäher Schleimpfropf dichtet den Gebärmutterhals ab.
Dieser Schleimpfropf lässt Spermien meistens nicht passieren und ist außerdem ein Schutz vor Krankheitserregern. Nur um die Zeit des Eisprungs herum wird der Schleim für einige Tage dünnflüssig und der Muttermund weitet sich, damit Samenzellen passieren und zur reifen Eizelle aufsteigen können. Bei der natürlichen Empfängnisverhütung (Billingsmethode) macht man sich das Wissen um diese typischen monatlichen Veränderungen des Schleims zunutze, um die fruchtbaren Tage festzustellen.
Die Scheide
Die Scheide ist ein dehnbarer Muskelschlauch. Die Aufgabe der Scheide besteht in der Aufnahme des männlichen Gliedes und der Samenflüssigkeit beim Geschlechtsverkehr. Bei der Geburt ist sie Teil des Geburtskanals.
Die Scheidenwand ist mit Schleimhaut ausgekleidet und mit einem sauren Sekret überzogen, das gegen aufsteigende Krankheitserreger schützt. Die Schleimhaut der Scheide ist aus mehreren Zellschichten aufgebaut.
Während des Menstruationszyklus ändern sich die Struktur und Stärke der Zellschichten durch die Wirkung der Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Bei der mikroskopischen Betrachtung eines Zellabstrichs kann der Arzt Rückschlüsse auf die Hormonspiegel der Frau ziehen.
Äußere Geschlechtsorgange
Eine wichtige Aufgabe der äußeren Geschlechtsorgane besteht darin, den Reiz zum Geschlechtsverkehr zu empfangen und während des Geschlechtsverkehrs das Lustempfinden auszulösen und zu steigern. Den stärksten erregenden Reiz verursacht die Berührung des Kitzlers (Klitoris). Er ist ein Schwellkörper, der mit einem empfindlichen Nervensystem ausgestattet ist.
Durch den Geschlechtsreiz füllt sich der Schwellkörper mit Blut, was zu einer Anspannung der kleinen Schamlippen führt, die ihn umgeben. Eine weitere Vorbereitung für die Einführung des männlichen Gliedes besteht darin, dass mit dem Geschlechtsreiz auch die Tätigkeit der Drüsen angeregt wird, die in den Scheidenvorhof an der Innenseite der kleinen Schamlippen münden. Sie sondern ein schleimiges Sekret ab, das die Scheide feucht und damit gleitfähig macht. Die großen Schamlippen bedecken den Eingang zur Scheide.
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